Leben und Wirken des bildenden Künstlers Ernst Steinacker (1919 – 2008) – Frau Dr. Adelheid Riolini-Unger stellt den Künstler vor

steinacker

Als abschließende Veranstaltung zu einer schon im vergangenen Juni erfolgten gemeinsamen Exkursion des Gögginger Geschichtskreises in die Heimatregion des Künstlers Ernst Steinacker hielt Frau Dr. Adelheid Riolini-Unger am 15. 10. einen Lichtbildervortrag im Archivraum. Dabei wurden noch einmal die Stationen dieses Bildhauers und Malers ergänzend gewürdigt. Anlass zu der Beschäftigung mit Steinacker gab seine nahe der Burgfriedensgrenze zwischen Augsburg und Göggingen stehende Bronzeskulptur eines Engels, die im Jahre 1980 von dem damaligen Grundstücksinhaber der Firma Seil-Baur, Herrn Johann Baur, gestiftet worden war.

Steinacker, ein gebürtiger Wemdinger, lebte und arbeitete in seiner Heimatstadt bis zu seinem 65. Lebensjahr in Holz, Stein, Stein-(Beton-)guss und Bronze. Bei seinen Figuren reduzierte er oft den menschlichen Körper auf Kopf und Antlitz. Bukolische Themen, Paare und Liebespaare, der Mensch im kosmischen Raum, waren seine beliebten Themen. In seinen späteren Lebensjahren wandte er sich auch der Malerei in leuchtenden Farben zu. Steinacker befasste sich zeitlebens mit dem Thema des Menschenbildes und der Sehnsucht nach dem Schönen. Als religiöser Mensch zählten Engel- und Heiligenfiguren, vor allem die Heiligen seiner Heimat, Willibald und Walburga, zu den bevorzugten Themenbereichen. Höhepunkt seines Schaffens war der Gemäldezyklus „Freude der Auferstehung“, der heute im Kloster Heidenheim am Hahnenkamm ausgestellt ist.

Noch mit 65 Jahren erwarb Steinacker die ehemalige Stauferburg Spielberg bei Gnotzheim, die er zusammen mit seiner Familie vorbildlich restaurierte und für die er den Denkmalspreis erhielt. Viele seiner Werke stehen an unterschiedlichen Orten Süd- und Westdeutschlands, so z. B. auch der allen Augsburgern bekannte Gänseliesel-Brunnen im Mettlochgässchen. Viele seiner Kunstwerke, sowohl Skulpturen aller Art wie auch Malereien, stehen heute in einem zum „KunstMuseum Donau-Ries“ umfunktionierten ehemaligen Möbelhaus in Wemding und können dort besichtigt werden.

Der gut besuchte Vortrag löste unter den Anwesenden, von denen manche den Künstler noch persönlich gekannt hatten, eine rege Diskussion und manche ergänzenden Beiträge aus.